Projekt 2060

Aufgabenklärung - Vizepräsident Ulf Schlüter zu Gast bei der Fortbildung für Verwaltungsmitarbeitende

Aufgabenklärung - so der Arbeitstitel für die Informationen, die Vizepräsident Ulf Schlüter den Teilnehmenden der Fortbildung für Verwaltungsmitarbeitende am 10. Juli 2019 in Bielefeld vorgetragen hat. Die Fortbildung für Verwaltungsmitarbeitende ist eine Veranstaltung, die der WLV jährlich im Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem Landeskirchenamt durchführt.


„Projektion 2060“

Zunächst stand aber nicht die Aufgabenklärung im Fokus des Vortrages von Vizepräsident Schlüter. Ausgangpunkt für diese Überlegungen ist die zukünftige Entwicklung der Evangelischen Kirche von Westfalen und die daraus resultierenden Erfordernisse für die Gestaltung der landeskirchlichen Ebene. Und zu dieser Entwicklung gibt es aktuelle Zahlen auf Basis einer Studie der Universität Freiburg in Verbindung mit der EKD, die eine langfristige Projektion der Kirchenmitglieder und des Kirchensteueraufkommens zum Inhalt hat. Zum ersten Mal liegt der evangelischen Kirche damit eine koordinierte Mitglieder- und Kirchensteuervorausberechnung vor, die alle Landeskirchen einbezieht. Bis zum Jahr 2060 wird sich die Zahl der evangelischen Kirchenmitglieder in Deutschland in etwa halbieren. Zu diesem Ergebnis kommt die Vorausberechnung „Projektion 2060“. Aber die Ergebnisse der „Projektion 2060“ zeigen auch: Demografie ist nicht alles. Mehr als die Hälfte des Mitgliederrückgangs ist auf andere Faktoren zurückzuführen, auf die die Kirche Einfluss nehmen kann: Taufen, Austritte und Aufnahmen. Hier liegt zumindest eine Chance, zu versuchen etwas entgegen zu steuern. Und dann ist da noch die wichtige Frage nach der finanziellen Entwicklung - was bedeutet der langfristige Rückgang bei den Mitgliederzahlen für die finanzielle Zukunft der evangelischen Kirche?


Entwicklung für die Evangelische Kirche von Westfalen


Und wie sieht das dann konkret für die Evangelische Kirche von Westfalen aus? Hier kann Ulf Schlüter mit Zahlen aufwarten:




Je nach den zugrunde liegenden Parametern - ob positive oder negative Variante - wird sich auch in der EKvW die Zahl der Mitglieder bis 2060 mehr als halbieren. Und im gleichen Zeitraum wird sich die Kirchensteuerkraft gemessen an dem dafür ermittelten Index im schlechtesten Fall sogar um gut 60 %-Punkte reduzieren. Bereits bis zum Jahr 2025 ist hier ein Rückgang um ca. 20 %-Punkte zu verkraften. Diese sich abzeichnende Entwicklung und die Tatsache, dass der allgemeine Haushalt der Landeskirche bereits seit Jahren planerisch durch eine Rücklagenentnahme zur Deckung gebracht wird, sind Ausgangspunkt für die Aktivitäten zur Aufgabenklärung. Dabei ist für diesen Prozess das Ziel vorgegeben worden, den landeskirchlichen Haushalt zukünftig ohne die Entnahme von Rücklagen zu finanzieren - insbesondere vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden rückläufigen Kirchensteuereinnahmen eine herausfordernde Aufgabe. Aktuell wird im Rahmen des Prozesses von allen Dezernaten unter Berücksichtigung der personellen Gegebenheiten geklärt, welche Aufgaben mit Priorität wahrzunehmen sein werden und damit das zukünftige Bild der landeskirchlichen Ebene ausmachen und deren Dienstleistung prägen.

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